- Ostermarschbewegung
- Ostermarschbewegung,in der Bundesrepublik Deutschland eine »Initiative gegen atomare Bewaffnung«, hervorgegangen aus der britischen »Campaign for Nuclear Disarmament« (CND). Die deutsche Bezeichnung geht auf Demonstrationen zurück, die 1959 von Karfreitag bis Ostersonntag in Großbritannien zum ersten Male stattfanden und mit einem 80 km langen Marsch vom britischen Kernforschungszentrum Aldermaston nach London abschlossen. Der erste Ostermarsch in der Bundesrepublik Deutschland fand 1960 statt. Während der 60er-Jahre nahm die Ostermarschbewegung an Umfang zu (Zielsetzung 1962 zur »Kampagne für Abrüstung«, 1968 zur »Kampagne für Demokratie und Abrüstung« erweitert), wobei sie sich ab 1966/67 als Teil der außerparlamentarischen Opposition (APO) verstand. Vor dem Hintergrund der Ostpolitik der sozialliberalen Koalition (seit 1969/70) verlor die Bewegung rasch an Bedeutung. Formell bestand sie noch bis 1972. In der Auseinandersetzung um den NATO-Doppelbeschluss (1979) nahmen die in der Friedensbewegung organisierten Kräfte die Tradition der Ostermärsche wieder auf, nach 1989/90 verlor sie erneut an Bedeutung.K. A. Otto: Vom Ostermarsch zur APO (1977, Nachdr. 1982).
Universal-Lexikon. 2012.